Materialbeschaffung. Spielerischer Ernst – jetzt haben wir die Definition.

Genau das ist es. Kinder möchten ihre eigenen, selbst erfundenen und entdeckten Wege beschreiten. Erinnert ihr euch noch an eure Eltern? „Zieh‘ dich warm an!“, „Komm‘ nicht zu spät.“, „Mach‘ dies, lass jenes.“ Zur Entwicklung eines jeden benötigt es Freiheit, auf eigenen Wegen gehen zu dürfen.

Natürlich ist diese Freiheit altersgemäß gestaltet und somit stets pädagogisch begleitet. Es ist ein Spagat zwischen loslassen und leiten, wie ihn jedes Elternteil täglich bewältigen muss. Also stellen wir uns die Frage:

„Wie viel Raum für die eigenen Entdeckungen kann ich den Kindern geben?“

Nehmen wir als Beispiel die Absperrung der Straße beim Weidenbaum schneiden. Wir könnten es auch als Selbstwirksamkeit definieren. Natürlich nehmen wir eine wenig befahrene Straße in einem Wohngebiet, aber dennoch fahren Autos an uns vorbei.

Für das Weidenbaumschneiden hätten ein paar Warnpylonen gereicht, um die Autofahrer auf Bewegung am Straßenrand aufmerksam zu machen. Doch mit Übertragung der Aufgabe an die Kinder haben sie ihre eigenen Entscheidungen getroffen und entscheiden: Wir sperren die ganze Straße und zwar richtig. Mit Pylonen, Warnwesten und einem Seil. Es wird der zur Verfügung stehende Freiraum genutzt, um der Welt auf ihre eigene Weise zu begegnen.

Also: der Verkehr wird lahm gelegt.

Die Kinder organisieren sich selber, sprechen sich ab und handeln selbsttätig. Da heißt es für uns, sich stark zurück nehmen, überflüssig werden, keine Kommentare abgeben und vor allem uns nicht einmischen. Unsere Rolle ist in dem Fall nur: Beschützer. So werden die Grundkompetenzen, die sie zum Leben brauchen, ausgebildet. Diese Grundhaltung zieht sich durch die gesamte Aktion Forscherschule Obstwiese, beim Teekochen, Tischdecken, Feuer machen, Floß bauen und allen anderen Aktionen. Um dieses Gefühl erfahrbar zu machen, können Eltern und Interessierte natürlich nach Absprache hospitieren.